Kreisjugendring Nürnberger Land
des Bayerischen Jugendrings, KdöR
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Was sind die Themen der Jugendarbeit? Unsere Nachberichterstattung der Podiumsdiskussion des Kreisjugendring Nürnberger Land mit den Kandidat*innen für Bezirks- und Landtag am Marktplatz in Lauf
Bezirkstagkandidat Thomas Ritter (CSU) sowie die Landtagskandidaten*innen Andrea Lipka (SPD), Felix Locke (Freie Wähler), Nicole Sandeck (FDP) und Aaron Mühlendyck (die Grünen) nahmen am Samstag, den 30. September auf dem "roten Sofa" zwischen Rathaus und Hersbrucker Tor am Platz. Zu fünf brisanten Fragen zur Jugendarbeit standen die Kandidaten*innen dem Publikum Rede und Antwort. Ebenfalls mit dabei: Kreisjugendring Vorsitzender Maurizio Schneider, der aus Perspektive der Jugendarbeit sprach. Vor Beginn der Diskussion gab Bruni Schmidt, Geschäftsführerin des KJR und Moderatorin der Podiumsdiskussion, die Ergebnisse der U-18 Wahl bekannt, die am Vorabend beendet und ausgewertet wurde. Platz 2 für die AFD im Landkreis. Auch wenn die U-18 Wahl keine repräsentative Hochrechnung ist, macht das Ergebnis betroffen. „Politische Bildung müsse mehr denn je Teil der Jugendarbeit sein!" Da waren sich alle Teilnehmenden einig.
Bruni Schmidt eröffnete die Diskussion mit den Fragen für die Zukunft der Jugendarbeit: „Wie sieht eine gute Ausstattung in der Jugendarbeit in Zukunft aus? Wie soll der Ganztag finanziert werden? Wie gelingt Jugendbeteiligung? Sollten Jugendliche schon mit 16 Jahren wählen dürfen? Wie stehen Sie zu Gendergerechtigkeit?"
Pro Frage hatten die Kandidat*innen eine Minute Redezeit um auf das jeweilige Thema einzugehen und ein Statement abzugeben. Die Meinung der Kandidat*innen ging zum Teil weit auseinander. Bei einer Frage aus dem Publikum, zu langsamen Verwaltungsabläufen, sprang spontan Landrat Armin Kroder ein, der sich unter den Zuschauer*innen befand. Ebenfalls anwesend waren u.a. der Laufer Bürgermeister Thomas Lang und Mitglieder der Fraktionen und des Stadtrats. Zum Schluss wurde es noch persönlich: Bruni Schmidt fragte: Was wird sich konkret mit Ihnen für die Jugendarbeit im Nürnberger Land verändern?
Für Andrea Lipka (SPD) war klar: Die großen Fragen der Jugendarbeit gelingen nur im Austausch miteinander. Es sei wichtig, „sich auch mal auf einen Perspektivenwechsel einzulassen". Nur so könne sich die Jugendarbeit weiter entwickeln und aber auch wahrgenommen werden. Es gebe immer mehr Jugendarmut in Deutschland, auch hier müsse mehr getan werden, so die Landtagskandidatin.
Thomas Ritter (CSU) war der Ansicht, dass die Ausstattung der Jugendarbeit gar nicht schlecht sei, wohingegen für Aaron Mühlendyck (Die Grünen) die Ausstattung in der Jugendarbeit bei weitem nicht reiche. Sie „sei nicht ausreichend aufgestellt und müsse aufgestockt werden." Projektförderung ist wichtig, darf aber nicht als Alternative für Regelförderung eingesetzt werden. Auch Nicole Sandeck (FDP) sieht Jugendarbeit als eine wichtige Angelegenheit und will Versäumnisse in der Vergangenheit bereinigen. So „könne man auch überlegen, wo Hürden abgebaut werden können" und Stiftungen in Zukunft Eltern unterstützen könnten.
Felix Locke (Freie Wähler) bestätigt, dass ihm die Jugendarbeit ein großes Anliegen sei: „Wenn der KJR Nürnberger Land rufe, dann komme er." Es sei ihm wichtig, „wo und wie das Geld effizient eingesetzt wird." Maurizio Schneider (KJR Nürnberger Land) wies darauf hin, dass die Ausstattung für Jugendarbeit in vielerlei Hinsicht noch nicht gesichert sei. Es gäbe starken Nachholbedarf. Er schloss mit einem Appell, die Jugendarbeit von politischer Seite aus stets gut mitzudenken.
Bild1: (von rechts nach links) KJR Geschäftsführerin Bruni Schmidt, KJR Vorsitzender Maurizio Schneider, Andrea Lipka (SPD), Felix Locke (Freie Wähler), Thomas Ritter (CSU), Aaron Mühlendyck (Die Grünen) und Nicole Sandeck (FDP)